Großer Panda, Pandabär

Großer Panda, Pandabär


Ordnung: Raubtiere
Überfamilie: Hundeartige
Familie: Bären
Wissenschaftlicher Name: Ailuropada melanoleuca

Der große Panda lebt nur dort, wo Bambus wächst. Doch die Heimat der Pandas, die Bergwälder Chinas, wurden größtenteils abgeholzt und in Felder umgewandelt. Nur noch etwa 1.600 Tiere leben in letzten, kleinen Waldinseln inmitten von Äckern, Straßen und Siedlungen


Die chinesische Regierung hat der Abholzung der Baumbuswälder 1998 ein Ende gesetzt. Damit steigen die Chancen, die seltenen Bären doch noch vor dem Aussterben zu bewahren. Allerdings sind die verbliebenen Gebiete bereits sehr fragmentiert.


Allein in der dicht besiedelten Provinz Sichuan wurde in den 1970er und 1980er Jahren die Hälfte des Lebensraumes des Pandas zerstört. Die letzten Rückzugsgebiete des Großbären sollen jetzt durch die Schaffung grüner Korridore verbunden werden. Das ist besonders wichtig, damit die Pandas wieder zu ihren Futterquellen wandern können und der genetische Austausch zwischen den verschiedenen Populationen möglich ist.


Von den sieben anderen Großbären unterscheidet ihn vor allem dadurch, dass er keinen Winterschlaf hält, einen zum „falschen Daumen“ entwickelten Handgelenkknochen besitzt und sich nicht hauptsächlich von Fleisch ernährt.

- Kopfrumpflänge. von 120 bis 150 Zentimetern


- Schwanz: ein Stummel von rund 12 Zentimetern Länge


- Gewicht: erwachsener Tiere variiert von 75 bis 160 Kilogramm


- Fellfärbung: Grundfarbe ihres dichten, wolligen Fells ist weiß, die Beine sind schwarz. Das Schwarz der Vorderbeine zieht sich weiter über die Schultern und bildet einen Gürtel, der meist den Vorderkörper umschließt. Schwarz sind außerdem die Ohren, die Umgebung der Augen und manchmal die Schwanzspitze.


- Gründe für die auffällige Färbung sind nicht genau bekannt. Diskutiert werden die Abschreckung von Feinden, die bessere Thermoregulation oder die Tarnung.


- 42 Zähne: hintere Vorbackenzähne und Backenzähne sind größer und breiter als die der anderen Vertreter ihrer Familie, eine Anpassung an die spezielle Ernährung


- weiteres artspezifisches Merkmal: verlängerte Handwurzelknochen der Vorderpfoten, der einen „Pseudo-Daumen“ bildet und dem besseren Ergreifen der Nahrung dient


- Winterschlaf: Im Vergleich zu den anderen Großbären hält der Panda kein Winterschlaf


- Ernährung: fast ausschließlich vegetarisch. Zwischen 20 und 30 Kilogramm Bambusblätter und -stengel am Tag. Diese große Menge benötigt er, da Bambus sehr nährstoffarm ist. Dazu müssen sie bis zu 16 Stunden am Tag fressen.

Im Jahre 1992 begann die chinesische Regierung ein nationales Schutzprogramm für den Großen Panda. Es entstanden 40 Reservate mit einer Fläche von 10.400 km2, in denen etwas mehr als die Hälfte der geschätzten 1.600 Tiere in freier Wildbahn (Stand Juni 2004) leben. Das Verbreitungsgebiet der Großen Pandas umfasst gebirgige Gegenden auf den Territorien der chinesischen Provinzen Sichuan, Gansu und Shaanxi. Das Habitat der Pandas sind subtropische Berghänge mit dichter Bewaldung. Hier leben sie im Sommer in Höhen von 2700 bis 4000 Metern, im Winter wandern sie in tiefergelegene, oft rund 800 Meter hohe Gebiete ab. Das Klima in ihrem Lebensraum ist generell feucht und niederschlagsreich, die Sommer sind kühl und die Winter kalt.


Auf Anordnung der Staatlichen Chinesischen Forstbehörde sind die Provinzen Sichuan, Gansu und Shaanxi seit 2011 verpflichtet, alle zehn Jahre eine Zählung der in freier Wildbahn lebenden Pandabestände durchzuführen („Panda Census“).

Große Pandas sind in erster Linie Bodenbewohner, die allerdings gut klettern und schwimmen können. Das Fressen geschieht meist in einer sitzenden Haltung, so dass die Vorderpfoten frei sind, um nach Nahrung zu greifen. Die Tiere sind dämmerungs- oder nachtaktiv und schlafen bei Tage in hohlen Baumstämmen, Felsspalten oder Höhlen. In den Bambusdickichten legt der Panda tunnelförmige Wechsel an, die seine Futterplätze mit den Schlafplätzen verbinden.

Große Pandas sind Einzelgänger, die ein Revier von rund 4 bis 6 Quadratkilometern bewohnen. Die Territorien von Weibchen haben ein rund 30 bis 40 Hektar großes Kerngebiet, das gegen Artgenossinnen verteidigt wird. Männchen sind flexibler und zeigen kein Territorialverhalten, ihre Reviere haben kein Kerngebiet und überlappen sich oft mit denen anderer Männchen. Trotzdem gehen sie Artgenossen aber meist aus dem Weg. Während ihrer Wanderungen markieren sie ihre Route durch Urin und indem sie Bäume zerkratzen oder sich daran reiben.


Im Gegensatz zu anderen Bärenarten halten Große Pandas keine Winterruhe, sie wandern während der kalten Jahreszeit lediglich in tiefergelegene Regionen.

Große Pandas sind unter den Bären die ausgeprägtesten Pflanzenfresser; sie ernähren sich entgegen der landläufigen Meinung aber nicht ausschließlich von Bambus. Freilich ist dies ihre Hauptnahrungsquelle, wobei sie die Bambusschösslinge bevorzugen und ältere Halme seltener fressen. Da Bambus jedoch sehr nährstoffarm und die Verdauung der Pandas nicht ideal dafür ausgerüstet ist, müssen sie große Mengen davon zu sich nehmen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken: der Tagesbedarf liegt bei rund 10 bis 20 Kilogramm Bambus. Zu den Pflanzen, die sie darüber hinaus verzehren, gehören Enziane, Schwertlilien, Krokusse und Bocksdorn. In geringen Mengen nehmen sie auch Raupen sowie kleine Wirbeltiere zu sich.

In ihrem Verdauungstrakt zeigen Große Pandas einige Anpassungen an die vorwiegend pflanzliche Ernährungsweise. Die Speiseröhre ist mit einer Hornschicht ausgekleidet, der Magen ist dickwandig und erinnert an den Muskelmagen der Vögel. Die Oberfläche des Dickdarms ist im Vergleich mit anderen Bärenarten vergrößert, ein Blinddarm fehlt.

Die Herkunft des Namens Panda ist nicht geklärt. Die in China heute übliche Bezeichnung für den Großen Panda ist dà xióng māo, wörtlich große Bär-Katze, oder einfach xióng māo (Bär-Katze). In chinesischen Quellen finden sich etwa 20 verschiedene Bezeichnungen für Große Pandas, aber keine davon hat Ähnlichkeit mit dem Wort Panda. Ursprünglich wurde der Name in westlichen Quellen für den Kleinen Panda verwendet und stammt möglicherweise aus dem Nepali.


Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Großen Pandas umfasste weite Teile Ostchinas und Myanmars. Im späten Pleistozän setzte der Rückgang ein, wofür sowohl klimatische Veränderungen als auch die Ausbreitung des Menschen verantwortlich gemacht werden. Die Jagd um des Felles willen und für Zoobestände dezimierte die Populationen weiterhin, bis sie 1939 unter Schutz gestellt wurden. Wilderei und Pelzhandel stehen in China unter drakonischen Strafen, es gab aufgrund dieser Delikte sogar Todesurteile. Gründe für den Rückgang der Populationen waren auch die fortschreitende Besiedlung ihres Lebensraums, die das Verbreitungsgebiet in drei Teile zersplitterte, und die damit einhergehende genetische Verengung. Ein weiterer Faktor ist das periodisch alle ca. 15-120 Jahre (zuletzt zu Beginn der 1980er Jahre) stattfindende Absterben von großen Bambuswaldflächen. Gebiete mit blühenden Bambuswäldern konnten dann von den Pandas oft nicht erreicht werden, da große menschliche Siedlungen und bebautes Land dazwischen lagen. Seit 1998 sind die Verbreitungsgebiete der Großen Pandas allerdings geschützt. Ein weiterer Grund ist die langsame Fortpflanzungsrate, auch gelingen Nachzuchten in menschlicher Obhut nur selten.


Nach einer vierjährigen Studie der chinesischen Regierung und des WWF wurde im Jahr 2004 die Gesamtpopulation in freier Natur auf rund 1600 Exemplare geschätzt. Etwa 10 % davon leben im Wolong-Naturreservat in Sichuan. Im CITES-Abkommen wird die Art in Anhang I geführt und von der IUCN wird sie als stark gefährdet (endangered) eingestuft.


Die größte Population in Gefangenschaft befindet sich in der Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding (in der chinesischen Provinz Sichuan), wo aktuell 83 Große Pandas gehalten werden und bislang 124 Große Pandas geboren wurden. Weltweit leben im Januar 2009 außerhalb der Volksrepublik China 21 Große Pandas in sieben wissenschaftlich geleiteten zoologischen Gärten, davon sechs in Europa, 2013 leben acht große Pandas in Europa. 1999 gelang dem San Diego Zoo mit dem Weibchen Hua Mei die erste erfolgreiche Pandaaufzucht in den Vereinigten Staaten. Seit 2003 können Große Pandas im Tiergarten Schönbrunn in Wien besichtigt werden. Hier wurden am 23. August 2007 zwei Jungtiere geboren, von denen nur eins, das Männchen Fu Long (= „Glücksdrache“), überlebte. Am 23. August 2010, auf den Tag drei Jahre nach der Geburt von Fu Long, brachte dessen Mutter Yang Yang das Jungtier Fu Hu(„Glücklicher Tiger“) im Wiener Tiergarten Schönbrunn zur Welt. In Europa zeigen darüber hinaus nur die Zoos Madrid, Edinburgh (seit Dezember 2011 für zehn Jahre) und derZooParc de Beauval in Saint-Aignan (seit 2012) je ein Paar der Großen Pandas.


Die größte Population in Gefangenschaft befindet sich in der Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding (in der chinesischen Provinz Sichuan), wo aktuell 83 Große Pandas gehalten werden und bislang 124 Große Pandas geboren wurden. Weltweit leben im Januar 2009 außerhalb der Volksrepublik China 21 Große Pandas in sieben wissenschaftlich geleiteten zoologischen Gärten, davon sechs in Europa, 2013 leben acht große Pandas in Europa. 1999 gelang dem San Diego Zoo mit dem Weibchen Hua Mei die erste erfolgreiche Pandaaufzucht in den Vereinigten Staaten. Seit 2003 können Große Pandas im Tiergarten Schönbrunn in Wien besichtigt werden. Hier wurden am 23. August 2007 zwei Jungtiere geboren, von denen nur eins, das Männchen Fu Long (= „Glücksdrache“), überlebte. Am 23. August 2010, auf den Tag drei Jahre nach der Geburt von Fu Long, brachte dessen Mutter Yang Yang das Jungtier Fu Hu(„Glücklicher Tiger“) im Wiener Tiergarten Schönbrunn zur Welt. In Europa zeigen darüber hinaus nur die Zoos Madrid, Edinburgh (seit Dezember 2011 für zehn Jahre) und derZooParc de Beauval in Saint-Aignan (seit 2012) je ein Paar der Großen Pandas.


Im Jahre 2006 wurde zum ersten Mal ein in menschlicher Obhut geborener Großer Panda (Xiang Xiang) ausgewildert. Das Tier wurde 3 Jahre lang darauf vorbereitet. Doch schon im Februar 2007 wurde Xiang Xiang tot aufgefunden.


Der Große Panda Jīngjing war eines der fünf Maskottchen der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking.

Die Paarungszeit der Großen Pandas fällt in die Monate März bis Mai - dann finden sich die sonst einzelgängerischen Tiere zu Paaren zusammen. Es kann dabei zu Kämpfen zwischen den Männchen um das Paarungsvorrecht kommen. Wie bei anderen Bären kommt es auch bei ihnen zur verzögerten Einnistung. Die befruchtete Eizelle bleibt für rund 45 bis 120 Tage im Uterus, bevor es zur Nidation kommt.

Die meisten Geburten fallen in die Monate August oder September, ein Wurf besteht aus ein oder zwei, selten drei Jungtieren. Neugeborene Pandabären sind winzig. Sie wiegen nur rund 90 bis 130 Gramm und sind mit schütterem weißem Fell bedeckt. Auffällig ist, dass neugeborene Pandas noch einen Schwanz haben, der rund ein Drittel der Körperlänge ausmacht. Der relative Gewichtsunterschied zwischen der Mutter und ihrem Wurf dürfte bei Großen Pandas größer sein als bei allen anderen Plazentatieren.

Im Falle einer Mehrlingsgeburt entscheidet sich die Mutter schon bald nach der Geburt für ein Jungtier und verstößt die anderen. Nach welchen Kriterien das geschieht, ist noch unerforscht. Mit rund einem Monat haben Jungtiere die typische Fellzeichnung, mit 40 bis 60 Tagen öffnen sie die Augen, und mit fünf bis sechs Monaten nehmen sie erstmals feste Nahrung zu sich. Mit acht bis neun Monaten werden die Jungtiere endgültig entwöhnt; sie verlassen die Mutter mit rund 18 Monaten. Die Geschlechtsreife tritt üblicherweise mit fünf bis sieben Jahren ein.

Die Lebenserwartung eines Pandas in freier Wildbahn ist nicht bekannt. Ein Exemplar im San Diego Zoo erreichte ein Alter von etwa 34 Jahren, Der 1978 geborene und seit 1980 im Zoologischen Garten Berlins lebende Bao Bao erreichte ebenfalls ein Alter von 34 Jahren.

SMS senden und spenden.